Erfolg ist kein Diplom: Warum Politik und Gesellschaft umdenken müssen

In Deutschland und dem gesamten DACH-Raum wird der Wert von Bildungsabschlüssen seit Jahren überhöht – vor allem akademische Grade stehen im Rampenlicht. Politiker und Medien propagieren, dass der Weg zum beruflichen Erfolg fast ausschließlich über ein Studium führt. Doch was ist mit den Millionen Menschen, die ohne Hochschulabschluss erfolgreich sind, Verantwortung tragen und unser Land am Laufen halten? Warum wird ihre Leistung so oft kleingeredet?

Das Narrativ ist fest verankert: Wer studiert, hat es geschafft. Wer keinen Hochschulabschluss vorweisen kann, muss sich erklären oder fühlt sich minderwertig. Politiker setzen auf Bildungsoffensiven und Studienförderungen, während die duale Ausbildung oder handwerkliche Berufe kaum ins Rampenlicht rücken.

Dabei übersieht die Politik eine entscheidende Realität: Erfolg im Beruf hängt in den allermeisten Fällen nicht von einem akademischen Titel ab, sondern von Können, Verantwortung, Praxis und Durchhaltevermögen.

Warum Ausbildung mehr Wert ist, als ihr Ruf vermuten lässt

Die duale Ausbildung in Deutschland ist eines der weltweit erfolgreichsten Modelle. Jedes Jahr starten hunderttausende junge Menschen eine Lehre, die sie direkt ins Berufsleben bringt. Sie lernen nicht nur theoretisches Wissen, sondern praxisnahes Handwerk, technisches Können und Kundenumgang.

Viele dieser Fachkräfte übernehmen später Führungsaufgaben, gründen Unternehmen oder sind unverzichtbare Leistungsträger in der Wirtschaft. Ihre Kompetenz entsteht durch jahrelange Erfahrung – nicht durch reine Theorie.

Erfolg braucht mehr als ein Papier

Ein Abschluss sagt nichts über die Fähigkeit aus, komplexe Situationen zu meistern, Menschen zu führen oder unter Druck, richtige Entscheidungen zu treffen. In der Praxis zeigt sich: Wer verantwortungsbewusst, lernbereit und belastbar ist, hat oft bessere Chancen auf Erfolg als jemand, der nur gute Noten vorweisen kann.

Dass Politiker diesen Zusammenhang nicht stärker anerkennen, ist fatal. Sie fördern eine Einseitigkeit, die gesellschaftliche und wirtschaftliche Potenziale verschenkt.

Warum das Herabwürdigen von Nicht-Akademikern gefährlich ist

Wer Menschen mit Ausbildung klein redet, riskiert nicht nur die gesellschaftliche Spaltung. Es sendet auch ein falsches Signal an die Jugend: „Studiere, sonst bist du nichts wert.“ Das führt zu Frust, Überforderung und einer Bildungsblase, in der viele junge Menschen studieren, nur weil es erwartet wird – statt weil es zu ihnen passt.

Die Folge: Überfüllte Hörsäle, Studienabbrüche und Fachkräftemangel in den Ausbildungsberufen.

Was Politik wirklich tun sollte

Es braucht endlich eine echte Wertschätzung für alle Wege zum Erfolg. Ausbildung muss auf Augenhöhe mit Studium stehen – finanziell, gesellschaftlich und in der Wahrnehmung. Es muss mehr Investitionen in berufliche Weiterbildung, Karrierechancen und Imagekampagnen für Fachkräfte geben.

Gleichzeitig muss Politik den Mut haben, Erfolg breiter zu definieren und anzuerkennen, dass Unternehmen, Handwerker, Techniker und viele andere Fachkräfte das Rückgrat der Wirtschaft bilden.

Erfolg braucht Vielfalt – und keine Einbahnstraße

Bildungsabschlüsse sind wichtig – keine Frage. Doch Erfolg misst sich an Leistung, Verantwortung und Persönlichkeit. Die Politik muss aufhören, Menschen ohne Studium kleinzureden, und stattdessen alle Berufswege fördern.

Wer die breite Vielfalt an Talenten und Qualifikationen anerkennt, sorgt für eine nachhaltige Wirtschaft, soziale Stabilität und echte Chancen für alle.

Über den Autor:
Oscar Karem ist Unternehmer, Investor und Autor. Er kämpft für eine neue Perspektive auf Erfolg, die Ausbildung und Praxis genauso wertschätzt wie akademische Titel.

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Oscar Karem
22.06.2025
3 Min. Lesedauer